Meine Zuchterfolge haben ganz harmlos angefangen. Ich habe sehr einfach, mit nur einem Paar Braunohrsittichen angefangen, die ich in einem Buch sah und mich sofort in sie verliebte.
Dieses Paar ( ein Zuchtpaar, was aus einer Keller- und Käfighaltung stammt ) hat sich von Anfang an sehr wohl bei mir gefühlt. Leider mussten sie den ersten Tag auch im Käfig bleiben, da die Zimmervoliere noch nicht ganz fertig war. Gleich am ersten Tag fingen sie an, zu treten, was mich bewegte, die Voliere schnell fertig zu stellen.
Pyrrhura´s sollten ständig einen Nistkasten zur Verfügung haben ! Da sie sich schon vor der Eiablage einen aussuchen, indem sie jede Nacht schlafen, sollte man ihnen auch mehrere zur Auswahl stellen. Pyrrhura´s schlafen eher selten auf einer Stange. Sie schlafen immer in Nisthöhlen oder Nistkästen.Nach dem Umsetzen in die Voliere dauerte es nicht lange, bis das erste Ei in einem Nistkasten lag.
Nach der ersten Eiablage gab ich Quicko als Eifutter ( Zusatzfutter ) zum normalen Futter dazu.
Da die Voliere eine Mischvoliere werden sollte, kamen noch drei Pärchen Wellensittiche, zwei Pärchen Nymphensittiche und ein Paar Singsittiche dazu.
Für die Brut der Braunohrsittiche hatte die Zusetzung der anderen Vögel keine Auswirkungen. Sie beschützten ihren Nistkasten wunderbar. Es dauerte nicht lange, da hatten auch die Wellensittiche und auch die Nymphensittiche die ersten Eier im Kasten.
Da die Singsittiche sehr aggressiv wurden und andere Nester von Wellensittichen in Beschlag nehmen wollten, entschloss ich mich, wieder Ruhe in die Voliere zu bekommen und trennte mich wieder von den Singsittichen. Die anderen Pärchen harmonierten sehr gut zusammen. Jedes Paar akzeptierte die anderen Paare und keiner versuchte, in ein anderes Nest zu kommen.
Durch das Singsittichpaar wurde ein Junges der Wellensittiche ganz schön attackiert und dabei sehr verletzt, dass ich dieses aus dem Nistkasten nehmen musste und es per Hand aufzog. Die anderen Jungen zog die Elterntiere allein gross.
Das eine Paar Wellensittiche hatte 6 Eier und alle davon selbst aufgezogen.
Das zweite Paar hatte 9 Eier, wovon 8 Junge schlüpften und alle von den Elterntieren aufgezogen wurden. Und das dritte Paar hatte 8 Eier, wovon 8 schlüpften. Davon wurde leider eins von den Singsittichen totgehackt und eins verletzt, was ich rausnehmen musste. Die anderen 6 Jungen wurden von der Eltern selbst aufgezogen.
Von den Nymphensittichen nahm ich je 3 Jungtiere im Alter von 10 Tagen aus dem Nest, um sie per Hand gross zu ziehen. Ich hatte schon Bestellungen für Handaufzuchten, da hatte ich noch gar keine eigenen Tiere. Jedes Paar hatte 6 Eier, von denen auch alle schlüpften. Jedes Paar hatte nach der Entnahme von je 3 Jungtieren noch 3 Jungtiere, die sie selbst ohne Probleme aufzogen.
Das Braunohrweibchen legte 8 Eier und alle schlüpften. Da ich zu diesem Moment noch nicht so viel Ahnung von Pyrrhura´s hatte, entschloss ich mich zur Arbeitsteilung. Vier Junge nahm ich wieder im Alter von 10 Tagen heraus und zog sie per Hand auf und die anderen vier Jungen zogen die Elterntiere auf.
à ( zu den Handaufzuchten lesen Sie bitte in “eigene Handaufzuchten“ )
Das war für mich als Anfänger ein super Zuchterfolg für den Anfang. Mit 10 Tagen wurden alle Jungtiere von mir beringt und die Elterntiere zogen ihre verbliebenen Jungen liebevoll auf.
Für dieses Jahr hatten alle Pärchen 2x Jungtiere, wo es keinerlei Probleme gab.
Danach zogen wir um und hatten die Möglichkeit mehrere und grössere Volieren zu bauen, was zur Folge hatte, dass ich weitere Pärchen anschaffte.
Da die Zucht für mich ein Hobby bleiben sollte, baute ich wieder eine Mischvoliere direkt an der Terrasse, wo alle Tiere, die ich schon hatte, wieder hinein kamen. Natürlich setze ich da noch mehr dazu. Es kam noch ein Paar Braunohrsittiche, 2 Paar Grünwangen-Rotschwanzsittiche, paar Wellensittiche, ein Paar Princess of Wales Sittiche und noch andere Sittichpaare hinein. So war es ein schöner Anblick für mich und Gäste. Auch ein Paar Zwergwachteln liefen auf dem Boden herum.
Alle Paare verstanden sich super und die Meisten brachten zwei Mal im Jahr Jungtiere. Auch die Zwergwachteln legten Eier und zogen die Jungtiere selbst auf.
In anderen Volieren hatte ich teilweise Einzelpaare oder Gruppen, je nach Vogelart.
Pyrrhura´s kann man gut in Gruppen halten. Sie suchen sich einen Partner, mit dem sie ein Leben lang zusammen bleiben. Und die Zucht ist meist einfach und unkompliziert. Hat sich erst einmal ein Paar gefunden, legen sie zwei Mal im Jahr Eier ( Durchschnitt 6-8 Eier ), die auch alle schlüpfen. Und das Schönste ist, dass alle Jungtiere von den Elterntieren grossgezogen werden.
Als Nistkasten sollte man für Pyrrhura´s Baumstammhöhlen wählen. Meiner Erfahrung nach hat man damit die besten Zuchterfolge.
Natürlich kann es auch sein, dass Paare nie zueinander finden. Manchmal weiss man auch nicht, ob es wirklich ein Paar ist, wenn kein Test vorliegt. Bei den meisten Pyrrhura´s kann man leider schlecht sehen, ob es ein Hahn oder eine Henne ist. Deswegen sollte man sich nur selten darauf verlassen, wenn ein Züchter von einem Paar spricht, dass es auch ein Paar ist. Wenn ein Test ( Geschlechtstest ) vorliegt, nur dann kann man 100% sicher sein, dass man ein Paar bekommt.
Aber auch wenn man sicher ist, dass man ein Paar hat, das bedeutet nicht, dass dieses Paar auch bereit ist, sich zu paaren.
Ich empfehle, wenn man Nachzuchten haben möchte, sollte man, auch wenn man sicher ist, dass man Hahn und Henne hat, immer mehrere Pyrrhura´s zusammen in eine Voliere zu legen. So können sie sich selbst einen angemessenen Partner suchen.
Nistkästen sollte man auch unterschiedliche und mehrere pro Paar aufstellen oder hängen. So können sich die Tiere ihre eigene Wohnung zu ihrer Zufriedenheit suchen.
Die meisten Pyrrhura´s suchen sich erst einen passenden Partner und ein passendes Nest und erst dann fangen sie an, an Nachwuchs zu denken.
Pyrrhura´s sind mitunter sehr wählerisch und finden sie keinen akzeptablen Nistplatz, was auch Schlafplatz ist, kann man vergebens auf Nachzuchten warten.
Haben sich Pyrrhura´s einmal einen Nistkasten gesucht, kann man alle
anderen, die zuviel angeboten wurden, wieder entfernen. |